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27. Februar 2014

Fotograf: William Eggleston

Der amerikanische Fotograf William Eggleston gilt als Wegbereiter der modernen, künstlerischen Farbfotografie. Seine Aufnahmen zeigen meist unspektakuläre, banale Motive aus dem amerikanischen Alltagsleben, die er in der Regel in der Umgebung seiner Heimat Memphis, Tennessee und Mississippi aufgenommen hat.Stand: 12.02.2014
Eggleston sagt, dass er "demokratisch" fotografiere und meint damit, dass er alle Motive, egal ob Mensch, Landschaft oder Gegenstand, gleichwertig betrachte. In der formalen Komposition wirken seine Bilder oft amateurhaft, als wären sie zufällig zustande kommen.
Anders als sein großes Vorbild Henri Cartier Bresson sucht der 1939 geborene William Eggleston keine "entscheidenden Augenblicke". Auch ist ihm jegliches fotojournalistische Interesse völlig fremd. "I am at war with the obvious - Ich hasse das Offensichtliche" hat er einmal bekannt. Stattdessen fotografiert er Momente, die mehrdeutig und offen interpretierbar sind. Dadurch erzielt er in seinen Bildern eine ähnliche Spannungsgeladenheit wie Alfred Hitchcock oder David Lynch in ihren Filmen.
Seit Ende der 60er-Jahre fotografiert William Eggleston in Farbe. Damit betrat er künstlerisches Neuland in einer Zeit als Farbfotografie noch als vulgär abqualifiziert wurde. Eggleston nutzte für seine Bilder frühzeitig das damals in der Werbung weit verbreiteten Dye Transfer Verfahren. Damit konnte er, ähnlich wie ein Maler, die Farbintensität und somit auch die psychologische Wirkung seiner Aufnahmen beliebig manipulieren.
1976 wurden Egglestons Bilder zum ersten Mal in einer umfassenden Einzelausstellung im New Yorker Museum of Modern Art präsentiert. Kritik und Publikum reagierten zunächst verhalten bis vernichtend. Mehr als 30 Jahre später kehrte William Eggleston im November 2008 mit der großen Retrospektive "Democratic Camera" in das Whitney Museum for American Art nach New York zurück. Diesmal feierte ihn die New York Times, genauso wie die gesamte amerikanische Kunstpresse, als einen Klassiker, der für die Fotografiegeschichte stilbildend wirkte.
Der Münchner Dokumentarfilmer Reiner Holzemer hat den Fotografen William Eggleston in Memphis besucht. Zum ersten Mal gelang es, den scheuen Künstler über die Entstehung seines Werkes zu befragen und ihn auf einem fotografischen Spaziergang durch Memphis zu begleiten. (Quelle: BR.de)
 

16. Februar 2014

Fotograf: George Bartoli

George Bartoli, Katalane und international renommierter Reportage-Fotograf, zeigt uns sein ganz persönliches Perpignan. Bartoli hat viele Fotobücher veröffentlicht, darunter auch ein ganz persönliches: „La Retirada“, über die Flucht der spanischen Republikaner während des Bürgerkriegs, das Exil seiner Familie, den Leidensweg seines Vaters und eines Onkels. Bartoli führt uns zum Strand „St. Cyprès“, wo die völlig ausgezehrten Flüchtlinge 1939 ankamen. (Quelle: arte.tv)

9. Februar 2014

Fotografin: Yevgenia Belorusets

Die Gesichter der Revolution - Yevgenia Belorusets‘ Fotografien vom Aufstand in Kiew
Vor zehn Jahren schien die "Orangene Revolution" in der Ukraine eine neue Epoche einzuläuten. Vom damaligen Aufbruch ist später nichts geblieben. Jetzt gehen die Menschen wieder auf die Straße. Es gab Tote und das Land schien zwischenzeitlich außer Kontrolle. Auf dem Maidan, dem zentralem Platz in Kiew, ist der Aufstand noch in vollem Gange. Die ukrainische Fotografin Yevgenia Belorusets hat dort und in den besetzten Gebäuden von Beginn an fotografiert. In ihren Bildern wird die Erschöpfung, die Müdigkeit der Demonstranten, die schon tage- und wochenlang in der Kälte vor Barrikaden ausharren, auf der Straße in Zelten schlafen und immer wieder die Attacken der Polizei abwehren müssen, deutlich. Jetzt wird Yevgenia Belorusets ihre Arbeiten in Berlin veröffentlichen: "Euromaidan. Besetzte Räume", heißt die Ausstellung. ttt berichtet über die Fotografin, die das Gesicht dieser erneuten Revolution in ihren Bildern festhält. (Quelle: ard.de)