Eine „Hens and Stags-Party“ ist die britische Variante des Junggesellenabschieds. Horden zu allem entschlossener Menschen fallen jedes Wochenende in das westenglische Blackpool ein und verwandeln die Straßen und Promenaden des traditionsreichen Seebads in ein einziges Krisengebiet aus Sauf- und Sexexzessen.
Für den schottischen Fotografen Dougie Wallace sind diese Hens und Stags-Parties ein ganz besonderer Ausdruck der Alltagskultur der britischen Dienstleistungsklasse. Seine Fotos dokumentieren den geplanten Absturz einer Gesellschaftsschicht, die sich ihre eigenen Rituale geschaffen und scheinbar nichts mehr zu verlieren hat. Hier werden Männer nackt an Laternenpfosten gefesselt, und Frauen ziehen bizarr kostümiert von Bar zu Bar. Diese kurzen Momente, in denen Feierlaune in die totale Selbstdemütigung umschwingt, hält Wallace in seinen hochstilisierten Fotografien fest.
Metropolis begleitet Dougie Wallace eine Sommernacht lang durch Blackpool. Was reizt Wallace an seinen Motiven? Ist es Ekel, Lust am Fremdschämen oder eine fast schon ethnologische Faszination für das Fremde im eigenen Land, das den Fotografen - genauso wie den Betrachter seiner Bilder - nicht mehr loslässt? (Quelle: www.arte.tv)