„Lights from the Middle East“
Das größte Museum der Welt für Design und Kunstgewerbe – das Victoria & Albert Museum in London - zeigt eine neue Schau der Superlative: die erste umfassende Ausstellung über zeitgenössische Fotografie aus dem Nahen und Mittleren Osten.
Gezeigt werden Arbeiten von 30 Künstlern aus 13 verschiedenen Ländern, international etablierte Fotografen, wie Abbas (Iran) oder Walid Raad(Libanon) und auch aufstrebende Talente, wie die saudische Künstlerin Manal Al-Dowayan. Sie lebt in einem Land, in dem Frauen noch nicht einmal Auto fahren dürfen. Trotzdem hat sie es zur arabischen „Bestsellerin“ auf dem Kunstmarkt geschafft.
Metropolis fängt diese Blicke auf die arabische und die persische Welt ein - sie reflektieren sowohl die aktuellen politischen Verhältnisse als auch historisch bedeutsame Momente. Die Ägypterin Nermine Hamman zum Beispiel präsentiert ihre neuesten Arbeiten nach der Revolution, Jowhara Al Saud aus Saudi Arabien beschäftigt sich sehr offen mit der Zensur im ihrem Land.
Metropolis besucht auch den Marokkaner Hassan Hajjaj in seinem Atelier im Londoner Eastend. Hajjaj hat unlängst mit einer Fotoserie über die „Kech Angels“ für Furore gesorgt: In seinen Arbeiten geht es um die Biker-Kultur junger Frauen in Marrakesch und den Modekult in der arabischen Welt.
Außerdem treffen wir die Iranerin Newsha Tavakolian, die zu den wenigen weiblichen Fotojournalistinnen Teherans gehört. Eine aufregende Ausstellung: Angekündigt sind unbekannte, kreative Blicke auf die sozialen und politischen Umwälzungen in den Ländern, in denen die islamische Religion das politische Leben auf sehr unterschiedliche Weise bestimmt.
Autorin: Stefanie Appel (Quelle: ARTE.TV)