Der Banker und die Junkies (Wanderer zwischen zwei Welten)
Chris Arnade verschiebt tagsüber als Wall-Street-Händler Millionen. Nach getaner Arbeit erkundet er mit seiner Kamera das andere New York - das der Obdachlosen, Prostituierten und Süchtigen.
Mit seiner Serie "Gesichter der Sucht" auf flickr ist der Banker Chris Arnade berühmt geworden. Der 48jährige Doktor der Physik lebt komfortabel mit seiner Familie im bürgerlichen Brooklyn Heights, doch seit fast drei Jahren fotografiert er mehrmals die Woche Junkies und Prostituierte in New York’s ärmsten Viertel der Süd Bronx: Hunt’s Point.
Susanne Lingemann und Klaus Prömpers haben gemeinsam mit Kameramann Tal Larish den passionierten Fotografen monatelang in Hunt’s Point begleitet. Die Reportage zeigt Arnade, der für viele seiner Protagonisten inzwischen schon fast ein Sozialarbeiter geworden ist. Wir lernen die 39jährige Takeesha kennen, die mit zwölf von ihrer Mutter auf den Straßenstrich geschickt wird und davon träumt, mit ihrem Verlobten Steve ein neues Leben jenseits der Drogen anzufangen.
Seine Fotos sollen Aufmerksamkeit schaffenArnade führt uns zur Michael, der als Prostituierte Shelly seine Kunden auf der Straße bedient. Zwischen Highway und Eisenbahn hat er unter einer Brücke sein "Heim" geschaffen, mit Kunstblumen und Plüschtieren dekoriert. Auch er träumt von einer eigenen Wohnung, einem Partner, der ihn liebt und einem ganz normalen Job.
Die Leute mögen Arnade: "Chris ist ein Freund - alleine schon, dass er dich sucht, gibt dir das Gefühl wichtig zu sein, alle anderen vergessen dich. Und dabei ist Chris ein Fremder. Wenn er unsere Geschichten ins Internet stellt, wissen die Leute wenigstens wie es hier zugeht." (Quelle: www.3sat.de)
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