Jonah Ndirangu Ndiritu, der sich auch einfach "Samson" nennt, ist Straßenfotograf in Nairobi und hat seinen festen Platz direkt vor dem Unabhängigkeitsdenkmal im Stadtpark. Das Nyayo Monument ist der untrügliche fotografische Beweis, dass man die Hauptstadt Kenias besucht hat. Sonntagsausflügler, Spaziergänger, Geschäftsreisende, Touristen und langjährige Stammkunden positionieren sich vor der Linse Jonah Ndirangus für ein Foto zwischen den Blumen, ein andermal stehen sie stolz und stramm vor dem Denkmal, oder sie legen sich lässig mit ihrer Liebsten auf eine Parkbank. Mit seiner in die Jahre gekommenen analogen Kamera aus den 80er Jahren produziert Samson keine Schnappschüsse, sondern inszeniert Bilder im öffentlichen Raum, deren Stil sich dem jeweiligen Trend anpasst. Samsons Fotos porträtieren die Kunden so, wie sie dargestellt werden möchten: cool, chic oder sexy beziehungsweise stolz, traditionell oder modern. Samson hat es nicht leicht in der Branche, denn digitale Sofort-Abzüge und Handyfotos sind eine harte Konkurrenz. Auf seine Bilder müssen seine Kunden mindestens ein paar Stunden warten - manchmal auch Tage - aber sie wissen die Qualität zu schätzen und nehmen das Warten in Kauf. Der Straßenfotograf hat jedoch noch ein zweites Standbein. Seine Familie lebt in der ländlichen Provinz, in der Nähe des Rift Valleys. Von Dienstag bis Donnerstag verbringt Samson die Tage bei seiner Frau und seinen Söhnen auf dem Bauernhof, kümmert sich um die Ernte und das Vieh. Obwohl hier auf dem Land immer viel Arbeit auf ihn wartet, versucht er, sich auch dort als Fotograf zu etablieren. In Nairobi wohnt er in einem kleinen Zimmer im Vorort-Slum Dandora. Aber auch bis hierher hat sich sein guter Ruf herumgesprochen. So macht er Fotos einer Rap-Band, die seine hochwertigen Bilder für Werbezwecke verwenden will. Die Dokumentation zeigt den Alltag der Straßenfotografen Nairobis und wirft einen Blick in die verschiedenen Gesellschaftsschichten und Ethnien Kenias. (Quelle: www.arte.tv)
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