Die Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard und ihre Installationen mit Speisefischen vom Großmarkt.
Dorsche, Makrelen und Meeräschen - sie arbeiten am Fließband, sie diskutieren in einem Salon, sie tragen Kleidung wie du und ich. Die Protagonisten der Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard sind leicht verderblich, aber zutiefst menschlich.
Die 43-jährige deutsch-französische Künstlerin inszeniert Speisefische vom Großmarkt in bizarren Panoramen des menschlichen Alltags und Wirrwarrs. Fischköpfe auf Menschenkörpern beim Quickie auf der Motorhaube, beim letzten Abendmahl, beim Absacker in der Bar.
Seit mehr als zehn Jahren erschafft Becker-Echivard eine anthropomorphe Bilderwelt aus toten Tieren. An Planung, Aufbau und Umsetzung einer einzigen ihrer guckkastenartigen Szenen arbeitet sie zum Teil monatelang. Kein Gegenstand ist zufällig an seinem Platz, jedes der einfallsreichen Details setzt die Künstlerin ganz bewusst ein.
Sie nennt sich selbst "photographe plasticienne" - bildende Fotografin. 1971 in Paris geboren und in Berlin aufgewachsen, brach sie ihr Jura- und Geografiestudium an der Humboldt-Universität ab und ging zurück nach Frankreich, um sich der Fotografie zuzuwenden. Seit 2009 lebt und arbeitet sie wieder in Berlin.
Metropolis begleitet Anne-Catherine Becker-Echivard bei der Produktion ihrer jüngsten Bildes - ironischerweise eine Szene aus einer Sardinenfabrik. Fotografiert werden die Fische natürlich freitags, denn an diesem Tag gibt es auf dem Markt die größte Auswahl. Und wenn die Protagonisten während der Aufnahme nicht verdorben sind, landen sie hinterher im Bauch der Künstlerin und ihres Assistenten. (Quelle: arte.tv)
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