Beim Ausmissten meiner alten Hardware ist mir wieder meiner alter REX in die Hände gefallen. Nein kein Hund, sondern einer mein erster Organizer. Also warum nicht mal eine Retrospektive (ich liebe dieses Wort) starten, wie ich seit Jahren versuche die mangelnde Speicherkapazität meines Gehirns mittels technischer Hilfsmittel zu kompensieren und somit mein Blog gleich mal wieder mit etwas Content füttern.
Meine Termine, Aufgaben und Kontakte verwalte ich schon seit dem es Outlook gibt am PC. Einen zusätzlichen Kalender aus Papier und dann wieder alle Daten übertragen schien mir schon immer etwas sinnlos. Also ging es auf die Suche nach einem techn. Hilfsmittel, welches in der Lage ist meine Daten am Mann zu haben und mich ggf. auch an bestimmte Termine erinnert.
Die Wahl fiel damals auf einen PSION serie 5mx PRO, wenn man so will einen Ultra-Sub-Netbook mit Touchscreen. Textverarbeitung, Tabellenkalkulation usw. war möglich, mit PsiWin konnten auch Dateien konvertiert und synchronisiert werden. Termine, Aufgaben u. Kontakt wurden mit Outlook angeglichen. Selbst Internet und Email war möglich, über ein Handy mit HSCSD Unterstützung und Infrarot-Schnittstelle sogar von unterwegs mit einer Übertragungsrate von 14,4 kbit/s, viel schneller waren die Modems an der analogen Telefonleitung zu dieser Zeit auch nicht.
Leider war er mit knapp 400g nicht gerade leicht und für Hemd- u. Jackentaschen deutlich zu schwer. Trotzdem begleitete mich der PSION über 2 Jahre und im nachhinein trauere ich ihm heute noch nach :-(
Deutlich leichter und kleiner war der REX. Im Prinzip eine PCMCIA-Karte mit einem kleinem Display. Durch die sechs kleinen Knöpfe lies sich dieses Gerät gut und sogar intuitiv bedienen -
Termine, Kontakte, Aufgaben und Notizen waren schnell gefunden. Nur eine Eingabe war kaum möglich, dafür gab es eine kleine Tasche für den Rex mit einem Fach für Zettel, auf welchem man seine Notizen für Termine usw. machen konnte und zuhause deutlich bequemer in Outlook eingetragen. Mit der Synchronisation zwischen Outlook und Rex waren die Daten auch wieder auf dem Rex verfügbar. Wenn man so will eine Hybrid-Lösung zwischen Papierkalender und Organizer, welche ich aber über lange Zeit als sehr praktisch empfunden habe. Mit der für einen Organizer geringen Größe und Gewicht ein wirklich idealer Begleiter. Die Robustheit war enorm, unzählige Stürze und selbst einen kompletten Vollwaschgang in der Waschmaschine hat das Teil unbeschadet überlebt.
Leider habe ich mit Windows 7, wegen fehlender Treiber, keine Synchronisation mehr zustande gebracht. Unter Windows XP war es mit einigen Tricks immerhin noch möglich.
Mit der Überlegung mir ein Navi zuzulegen, wollte ich zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen und legte mir einen DELL Axim X30 mit TomTom-Software zu. Dies war auch meine erste Berührung mit damaligen mobilen Windows CE Nachfolger: Microsoft Pocket PC 2002.
Anfänglich war ich von der Bedienung und auch der Flüssigkeit in der Bedienung recht angetan, aber gerade die Instabilität war teilweise mehr als nervig. WLAN klappte meist ganz gut, aber bei Bluetooth-Verbindungen zu Handy und GPS-Empfänger gab es häufig Aussetzer. Wenn es aber funktionierte hat War-Driving richtig Spaß gemacht ;-)
Die Synchronisation funktionierte schnell und einwandfrei über WLAN, Bluetooth und USB.
Nachdem mit der Axim aus dem Auto geklaut wurde, suchte ich wieder nach einer Alternative. Diese fiel dann auf einen Palm Tungsten TX. Das Palm OS war für mich lange Zeit das Besste, schnell, stabil und die Geräte waren erstaunlich Energieschonend, also lange Akkulaufzeit. Die Synchronisation zwischen dem Palm und meinem Outlook funktionierte ebenfalls ausgesprochen gut. Die Konvertierung von Office-Dokumenten zwischen PC und Palm war deutlich besser als beim Microsoft-Eigenen Pocket PC. Anwendungen und Programme für Palm OS (heute würde man Apps sagen) gab es in einer unglaublichen Menge und Vielfalt. Durch gelengentlich Teilnahme an der PUG-Chemnitz konnte man sich von gleichgesinnten noch den einen oder andern Tipp holen. Der Web-Browser unter PalmOS war für mich der erste verwendbare mobile Web-Browser. Eine Anwendung die mich bis heute noch begeistert ist die Möglichkeit mit einen paar 100 MB fast die gesamte Wikipedia-Bibliothek mit mehreren 100.000 Artikeln offline verfügbar zu haben.
Trotz allem fehlte mir mein Navi. TomTom war zum damaligen Zeitpunkt der einzige Anbieter der ein Navi-Software für mobile Geräte anbot, jedoch zu einem Preis, da hätte ich mir auch ein richtiges kaufen können :-(
Um die Mobilität - Email und gelegentliche Web-Nutzung - wirklich zu nutzen musste immer zwei Geräte Handy und PDA mitgeführt werden. Irgendwann gab es mal ein Angebot mit einem Palm Treo 680 und einem Navi-Kit von TomTom - über den Preis möchte ich gar nicht mehr nachdenken.
Der Treo war mein treuster und längster Begleiter. Hier war alles in einem Gerät vereint - Mail, Termine, Kontakte, Aufgaben und und und. Das PalmOS an das ich mich bisher gewöhnt hatte funktionierte einwandfrei auch die Synchronisation klappte wie bekannt hervorragend. Meine anfänglichen bedenken über die kleine Tastatur und dem kleineren Display zerstreuten sich schnell. Ein Gerät das genau das machte was ich wollte - nicht mehr aber auch nicht weniger. Im Laufe der fast vier Jahre der Nutzung wurde das “nicht mehr” aber zu einem Problem. Im Zeitalter von iPhone, Android, Facebook usw. war der Treo ohne WLAN und UMTS dann doch nicht mehr auf der Höhe der aktuellen Technologie.
Lange habe ich nach etwas Neuem gesucht, am bessten ein Smartphone mit Android-System und es sollte unbedingt eine Tastatur haben. Viel Auswahl gab es aber Ende 2010 mit meinen Anforderungen nicht. Das Milestone von Motorola war schon nicht mehr aktuell, das Milestone 2 war gerade auf dem Markt und das HTC Desire Z war angekündigt. Schlußendlich wurde es nach viel Überzeugungsarbeit dann mit Genehmigung meiner Frau ;-) ein Desire Z.
Für die Nutzung eines Smartphone mit Android ist ein Google-Account unabdingbar. Dies war dann auch für mich der Zeitpunkt meine gesamte PIM (Personal Information Manager) auf Google umzustellen. Vielleicht nicht jedermanns Geschmack alles einem Wolken-Dienst (Cloud) anzuvertrauen, aber dazu vielleicht in einem späteren Eintrag mal mehr.
Meine erste Berührung mit Android fiel recht positiv aus, wobei ich schon den subjektiven Eindruck habe, dass die Bedienung bei einem iPhone etwas flüssiger geht. Mein Desize Z genehmigt sich besonderes nach dem Update auf Android 2.3.3 öffters mal eine Gedenksekunde(n). Was für mich immernoch eine größeres Problem ist ist bei einer etwas intensiveren Nutzung (Web, Facebook, Bild-Upload usw.) die sehr kurze Akkulaufzeit. An manchen Tagen hält der Akku nicht mal 14 Stunden...
Nun wollen wir mal sehen was der Markt die nächsten Jahre noch so bringt. Auf jeden Fall ist der Trend die Daten in der Cloud zu halten und somit werden die Geräte, ob Smartphone, PC, Tablet oder was auch noch, immer beliebiger. Ich bin auf die Zukunft gespannt.
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