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17. Dezember 2013

Panorama: "Bitte recht freundlich!"

Schon in den 1970er Jahren knipsten zahllose Foto-Amateure tausende Bilder. Aber richtiges Fotografieren will gelernt sein, wie die Sendung "Was könnte ich werden?" aus dem Jahr 1971 zeigte. Eine Porträt-Fotografin aus Perchtoldsdorf hatte da keine Berührungsängste: Sehr resolut kontrollierte sie in einer "Panorama"-Reportage aus dem Jahr 1979 die Frisur und Haltung, aber auch die Ernährungsgewohnheiten ihrer Kundschaft. Um eine Welt, in der viel retuschiert, verändert und hin gemogelt wird, ging es in der Sendung "Boutique" aus dem Jahr 1968: Um die Welt der Modefotografie. In der Pressefotografie braucht man im Gegensatz dazu das Glück und das Können, im genau richtigen Moment abzudrücken. Erich Lessings Fotos vom Staatsvertrag gehören zum fotografischen Gedächtnis der Republik Österreich. Katinka Nowotny hat den preisgekrönten Fotografen 2005 für die Sendung "Report" getroffen. 
"Panorama" zeigt, wie Themen, die uns heute beschäftigen, im Lauf der letzten 50 Jahre im Fernsehen behandelt und aufbereitet worden sind. Diesmal geht es um die Fotografie.
(Quelle: ard.de)

14. Dezember 2013

Fotografin: Anne-Catherine Becker-Echivard

Die Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard und ihre Installationen mit Speisefischen vom Großmarkt.

Dorsche, Makrelen und Meeräschen - sie arbeiten am Fließband, sie diskutieren in einem Salon, sie tragen Kleidung wie du und ich. Die Protagonisten der Fotografin Anne-Catherine Becker-Echivard sind leicht verderblich, aber zutiefst menschlich. 
Die 43-jährige deutsch-französische Künstlerin inszeniert Speisefische vom Großmarkt in bizarren Panoramen des menschlichen Alltags und Wirrwarrs. Fischköpfe auf Menschenkörpern beim Quickie auf der Motorhaube, beim letzten Abendmahl, beim Absacker in der Bar.
Seit mehr als zehn Jahren erschafft Becker-Echivard eine anthropomorphe Bilderwelt aus toten Tieren. An Planung, Aufbau und Umsetzung einer einzigen ihrer guckkastenartigen Szenen arbeitet sie zum Teil monatelang. Kein Gegenstand ist zufällig an seinem Platz, jedes der einfallsreichen Details setzt die Künstlerin ganz bewusst ein. 
Sie nennt sich selbst "photographe plasticienne" - bildende Fotografin. 1971 in Paris geboren und in Berlin aufgewachsen, brach sie ihr Jura- und Geografiestudium an der Humboldt-Universität ab und ging zurück nach Frankreich, um sich der Fotografie zuzuwenden. Seit 2009 lebt und arbeitet sie wieder in Berlin.
Metropolis begleitet Anne-Catherine Becker-Echivard bei der Produktion ihrer jüngsten Bildes - ironischerweise eine Szene aus einer Sardinenfabrik. Fotografiert werden die Fische natürlich freitags, denn an diesem Tag gibt es auf dem Markt die größte Auswahl. Und wenn die Protagonisten während der Aufnahme nicht verdorben sind, landen sie hinterher im Bauch der Künstlerin und ihres Assistenten. (Quelle: arte.tv)

Fotograf: Trevor Paglen

Geheime Sphären der Macht – Trevor Paglen fotografiert Orte der Geheimdienste!

Selten war Kunst so politisch: Trevor Paglen fotografiert militärische Anlagen, Abhörstationen und Spionagesatelliten. Er dokumentiert die geheimen Flüge der CIA, zeichnet den Flug militärischer Drohen nach – und das in berückend ästhetisch gestalteten Fotos. 
Seltsam irreal wirken seine Bilder. Dabei zeigen sie das, was tatsächlich passiert – sorgsam im Verborgenen.
Paglen gilt als eine Art Edward Snowden der Kunst. Er will aufklären, aus tiefer Überzeugung – mit den Mitteln der Kunst. 
Metropolis trifft Trevor Paglen in New York und spricht mit ihm über Kunst in Zeiten der NSA (Quelle: arte.tv)

8. Dezember 2013

Die Fotografie nach der Fotografie? (Photo 6/6 II)

Die Dokumentation erzählt vom langsamen Sterben einer bestimmten Art des Fotografierens - und davon, wie die heutigen Fotografen darauf reagieren. Die einen versuchen, die einstigen Grenzen der Fotografie mit Hightech-Methoden zu überwinden, die anderen kehren mit Low-Tech-Praktiken zu den Anfängen der Fotografiegeschichte zurück. 
In den letzten Jahren haben zahlreiche Künstler und Fotografen das Verschwinden der analogen Fotografie in ihren Arbeiten thematisiert. Andere Fotografen haben das Ende der Fotografie zum Anlass genommen, neue künstlerische Ansätze zu entwickeln. Die digitalen Technologien lassen die Grenzen zwischen den verschiedenen Techniken verschwimmen, hybridisieren die Genres und lassen den Betrachter oft ratlos zurück. Dieser muss immer häufiger mutmaßen: Was genau hat er da eigentlich vor sich? So kann im neuen digitalen Universum jedes Bild ein virtuelles Bild sein, das sich der verschiedensten Techniken und Methoden bedient. 
Manche Fotografen haben allerdings beschlossen, den neuen Technologien zu widerstehen und ihr Werk fest in der analogen Fotografie zu verwurzeln. Ihre Techniken stellen meist die Einzigartigkeit der Fotografie und deren intimen Bezug zur Wirklichkeit in den Vordergrund. 
Einige wichtige Fotografen jener Zeit sind Rosângela Rennó, Daido Moriyama, Michel Campeau, Joan Fontcuberta, Thomas Ruff, Christian Marclay, Bernard Plossu, Gábor Osz und Miroslav Tichý. (Quelle: arte.tv)

1. Dezember 2013

Konzeptuelle Fotografie (Photo 5/6 II)

Ab 1960 entdecken junge Künstler die Fotografie neu. Unter Berufung auf die scheinbare Objektivität des Verfahrens und dessen Popularität und einfache Anwendung nutzend, protestieren sie gegen den formalen Elitismus der früheren Generationen und stellen die Begriffe "Künstler" und "Kunstwerk" infrage. In der Hoffnung eine authentischere Bildsprache zu erschaffen, die nicht von ästhetischen Prämissen beeinflusst ist, versuchen Fotografen grundlegende Konzepte mit ihren Kameras festzuhalten. 
Doch wie lässt sich beispielsweise das Konzept der Leere oder der Lauf der Zeit darstellen? 1958 lädt der Maler Yves Klein Fotografen ein, die nackten Wände seiner Galerie mit der Linse abzulichten. Das ausgestellte Werk soll die Leere selbst darstellen. Das Ereignis wird fotografiert: Die Aufnahmen beweisen, dass es stattgefunden hat, doch zu sehen gibt es wenig. Performance-Kunst und Fotografie ergänzen sich gegenseitig. 
Die konzeptuellen Künstler betrachteten die Fotografie als schlichte Aktivität, die weder hervorheben noch verbergen sollte. Die konzeptuelle Fotografie stellte einen Kunstbegriff in den Hintergrund, der lediglich technische oder ästhetische Meisterleistungen forderte. (Quelle: arte.tv)

Das Künstlerkollektiv G.R.A.M

Sie haben über ein Jahrzehnt lang ein Paparazzi-Projekt realisiert und dabei unter anderem in Los Angeles Stars wie Jack Nicholson, Dennis Hopper, Kate Moss, George Clooney, Sharon Stone und Johnny Depp sowie zahlreiche unbekannte Personen in der einschlägigen Paparazzi-Ästhetik fotografiert.
Diese bildkritische "Als-ob-Strategie" führt die österreichische Künstlergruppe G.R.A.M. auch in ihrem seit 1998 entwickelten Re-Enactment-Projekt weiter. Das Nachstellen von Bildmaterial aus dem kollektiven Gedächtnis umfasst zahlreiche Serien, reicht von Szenenfotos aus Stummfilmen bis zu Propagandaaufnahmen von Diktatoren oder dem historischen Treffen zweier Päpste in Rom. Fotografien aus der Welt der Politik, Kunst und Gesellschaft werden - mit dem Ziel der Neuinterpretation – auf ungewöhnliche Weise miteinander verknüpft.
G.R.A.M. geht es dabei nicht nur um die In-Fragestellung von Authentizität medial vermittelter Bilder oder um den Wirklichkeitsgehalt von Fotografie. Die Re-Enactments sollen bei den Betrachtern visuelle Schlüsselreize auslösen und auf die übermäßige Konsumation der Bilderflut unserer Tage aufmerksam machen.
Ein Kamerateam hat das multimedial tätige Kollektiv unter anderem beim fotografischen Re-Enactement einer Filmszene aus "Dr. Schiwago" in der österreichischen Botschaft in Moskau sowie beim Dreh seiner filmischen Umsetzung einer bislang nicht realisierten Otto-Muehl-Aktion begleitet. (Quelle: orf.at)